Warum wir Fantasie brauchen?

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Warum wir Fantasie brauchen?

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Veröffentlicht von Sabine Lesch-Kaiser in Leben · Freitag 15 Jul 2022
Eine wundervolle Gabe, die wir Menschen besitzen, ist unsere Fantasie. Die einen haben sie  mehr, die anderen weniger. Es wird vermutet, dass sie mit unseren genetischen Wurzeln  zusammenhängt. Doch wir haben sie alle in uns stecken – vielleicht muss sie nur in dir  geweckt werden?



Doch was ist Fantasie?

Der Begriff „Fantasie“ kommt aus dem Griechischen „phantasia“ und bedeutet: Erscheinung,  Aussehen, Vorstellung, geistiges Bild, Einbildung (siehe: www.dwds.de/wb/Fantasie).

Fantasie hilft uns in unserem Leben, denn durch sie haben wir die Fähigkeit unschöne  Erlebnisse auszugleichen. Gedanklich arrangieren wir dadurch die Schattenseiten des Leben  mit den Sonnenseiten und erzeugen uns somit eine (für den Moment) passende Welt.  Dadurch können wir das reale Leben besser wahrnehmen und zum Teil Traurigkeites verarbeiten (je nach unseren Fähigkeiten). Sie hilft uns in Krisenzeit, diese zu überstehen,  denn sie regt unsere Kreativität und schafft es, den Blick von außen auf einem selbst zu  richten. Fantasie kann unser Schutz sein, um ab und zu den stressigen Alltag zu entfliehen.  Natürlich funktioniert das nur im begrenzten Maße. Ein Zuviel kann nämlich auch bewirken,  dass die Wirklichkeit nicht mehr richtig wahrgenommen wird und der Mensch komplett in  Fantasiewelten flüchtet. Deshalb ist der stetige Wechsel von Realität und Fantasie im  ausgewogenen Maß wichtig.

In früheren Zeiten war Fantasie oft negativ behaftet und mit Halluzinationen bzw.  Nervenerkrankungen gleichgesetzt. In der heutigen Zeit wird sie in allen Bereich geschätzt,  denn durch sie kann mehr Kreativität und Freude entstehen bzw. trägt sie mehr zu  Abwechslung in unserem Leben bei.



Doch wie können wir unsere Fantasie anregen?

Eigentlich besitzen wir sie alle seit unserer Geburt. Es ist immer wieder faszinierend, wie Kinder ihre Fantasie ausleben (da gibt es zum Beispiel die „unsichtbaren“ Freunde und  Lieblingstiere, es entstehen Bau- und Kunstwerke im überdimensionalen Maße). Und so  werden aus den Jüngsten die größten Architekten und Künstler. Je älter wir werden, kann  unsere Fantasie geringer werden und vielleicht ganz verloren gehen. Doch das muss nicht  sein - mit folgenden Anregungen, können wir unsere Fantasie wieder anregen und die  positiven Resultate daraus genießen.

Dabei hilft es uns, einmal die Welt aus der Sicht unserer Kinder zusehen. Probiert es doch  gern einmal gemeinsam aus!



Träumen

Kind schaffen es oft, den Alltag durch Tagesträumen zu entfliehen. Wann hast du das letzte  Mal einfach mal am Tag geträumt? Such dir am besten einmal einen entspannten Ort aus  (vielleicht auch mit deinem Kind), leg dir Musik ein und fang an deinen Gedanken freien Lauf  zu lassen. Wenn es dir schwer fällt, können dir / euch Fantasiereisen unterstützend zur Seite  stehen. Dafür benötigst du nur eine angeleitete gesprochene Übung mit einer dir  angenehmen Stimme, ein entspannter Ort und schon kann die Reise beginnen. Es gibt  Fantasiereisen sowohl für Erwachsene und auch für Kinder.



Spielen

Das Spielzeug an sich ist Nebensache, die phantasievolle Beschäftigung damit ist alles.“ (Peter Rosegger)

Was für ein passendes Zitat!

Durchs Spielen können wir in andere Welten abtauchen und uns eigene Figuren schaffen.  Wir erkennen wer wir sind bzw. was wir werden wollen. Dabei helfen einfache  Gesellschaftsspiele, das gemeinsam Spiel mit unserem Kind oder Rollenspiele.



Lesen und Sprache

Wenn wir lesen, tauchen wir oft ab und lassen unseren Gedanken freien Lauf. Unser*e  Held*in wird in unserer Fantasie erschaffen, aber auch die ganze Geschichte des Romans  entwickelt sich, so wie du sie dir vorstellst. Lesen und Sprechen regen weiterhin ungemein  die Entwicklung deines Kindes an. Was hältst du davon, wenn du nur den 1. Teil einer Geschichte vorliest und gemeinsam entwickelt ihr den 2. Teil? Lass dich von der Fantasie  deines Kindes anstecken und bestimmt gemeinsam, wie die Geschichte enden soll.



Kreativ sein!

Wie oft bekomme ich zu hören, „Ich kann nicht malen bzw. singen!“. Oft versteckt sich  dahinter unser eigener Perfektionismus, denn tatsächlich kann jeder Mensch künstlerisch  tätig sein. Ob nun gut oder schlecht- dass ist doch immer eine Frage des Blickwinkels. Ist dir  eigentlich einmal aufgefallen, dass Kinder mit „nur“ ein paar gemalten Strichen eine ganze  Geschichte erzählen? Nimm dir doch am besten gleich einmal ein Stück Papier und einen  Stift. Leg dir passende Musik ein und lass deinen Gedanken und Händen freien Lauf. Zum  Schluss kannst du dir dein „Kunstwerk“ betrachten. Was erkennst du? Wenn es dir  schwerfällt, etwas aus dem Werk zu sehen, hilft dir bestimmt dein Kind und entdeckt  fantasievolle Wesen.

Lass dich doch von der Fantasie deines Kindes beflügeln und begeistern. Deine  Vorstellungskraft kennt keine Grenzen. Vielleicht wird aus deiner Fantasie eine Vision und  wird dann irgendwann umgesetzt.

Denn schließlich:

Phantasie ist die Gabe, unsichtbare Dinge zu sehen. (Jonathan Swift).

Ach so – vielleicht wunderst du dich, dass im obengenannten Zitat Fantasie mit „Ph“ geschrieben wurde. Im Zuge der neuen Rechtschreibreform wurde aus „Phantasie“ das Wort  „Fantasie“. Bis heute sind beide Schreibformen laut Duden zulässig. Nimm das Wort,  welches dir gefällt!

Nun wünsche ich dir einen fantasievollen Alltag – deine Sabine

PS. Hast du noch einen Tipp, wie du deine Fantasie anregst?


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