Schön bei der Sache bleiben

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Schön bei der Sache bleiben

FamiLIEnleBEn
Veröffentlicht von Kerstin Butenhoff in Schulkind · Donnerstag 18 Feb 2021
Vor allem jüngeren Kindern fällt das Lernen zuhause schwer. Das ist eine Herausforderung, die sie noch nicht meistern konnten. Klar, sind sie doch noch damit beschäftigt, grundlegende Zusammenhänge von Deutsch, Mathe und der Welt im Allgemeinen zu erfassen. Und egal, ob das Konzept nun „Homeschooling“, „Distanzlernen“ oder „SalzH“ (Schulisch angeleitetes lernen zu Hause) genannt wird: die Lehrerinnen und Lehrer sind weit weg und Eltern sind in den seltensten Fällen ausgebildete Pädagogen. Sie haben als Erziehungsberechtigte und Arbeitnehmer oft schon genug um die Ohren. Da braucht das Lernen zuhause klare Regeln und jede Menge Unterstützung.



Raum schaffen
 
Es lernt sich am besten in einer aufgeräumten Umgebung. Also den Tisch freimachen von Spielzeug, Malbüchern und allem was ablenken könnte. Vor allem kleinere Kinder haben mehr Fragen, brauchen die Nähe zu den Eltern. Hier könnte man schauen, ob am Esstisch gemeinsam gearbeitet werden kann. Größere Kinder dürfen in ihren Zimmern arbeiten, wenn klar ist, dass das funktioniert.
 


Ruhe schaffen
Ist die Wohnung klein und Mama, Papa oder Geschwister beispielsweise sind oft in Telefon- oder Videokonferenzen, helfen Kopfhörer als Schallschutz. So genannte Noise-Canceling-Kopfhörer dämmen Umgebungsgeräusche. Alternativ helfen klare Regeln: Wer telefonieren muss, geht in ein anderes Zimmer. Oder, wenn das nicht geht, die anderen machen in der Zeit eine „Hofpause“. Hier kann jede Familie selbst vereinbaren, welche Regeln gelten sollen.
 
Ich habe den Luxus, dass beide Kinder ein eigenes Zimmer haben. Steht die Tür offen, darf man hinein, ist sie zu, sind die Kinder im Videocall und man sollte den nicht „videobomben“.



Struktur schaffen
Allein zu Hause Aufgaben abzuarbeiten ist wenig motivierend. Viele Schulkinder haben das auch noch gar nicht gelernt. Vor allem wenn es Wochenpläne gibt, ist die Liste an Aufgaben für Kinder erst einmal schwer zu erfassen – und kann demotivierend wirken. Hier hilft es, sich gemeinsam klare Ziele zu setzen. Welche Aufgaben stehen an. Was geht schnell von der Hand, was dauert länger, was macht Spaß, was weniger, wo braucht man Hilfe, wo gibt es eine Deadline? Anhand dessen können die Aufgaben, beispielsweise auf einem Stundenplan, eingetragen werden. Hier empfiehlt sich als Eltern auch die Beobachtung: Haben die Lehrerinnen und Lehrer Bearbeitungszeiten vorgegeben, wie realistisch sind die? Ein Feedback an die Schule hilft vielleicht auch den Kolleginnen und Kollegen dort, den Arbeitsaufwand realistischer einzuschätzen oder sich eventuell abzeichnende Probleme früh aufzufangen und mit den Kindern Kontakt zu suchen und Hilfe anzubieten.



Entlastung schaffen
 
Das Lernen zuhause ist andererseits auch eine gute Möglichkeit, mal auf die eigenen Lernerfahrungen zu schauen. WIE arbeiten die Kinder am besten, was macht ihnen Spaß? Lernen sie am konzentriertesten allein oder brauchen sie den Austausch? Wollen sie Dinge bereden, um zu sehen, ob sie es selbst verstanden haben? Malen sie sich Zusammenhänge gern auf oder krickeln sie beim Zuhören viel nebenbei, weil sie das bei der Sache hält? Mathe klappt gerade gar nicht? Mit echten Münzen können vor allem jüngere Kinder verstehen ein Thema häufig besser, wenn sie es im wahrsten Sinne des Wortes erfassen können. Lesen sie Erklärungen gern oder hören sie sie lieber? All das kann man jetzt erfahren – und auch einsetzen: Das Angebot an YouTube-Videos, Podcasts und Lern-Apps ist unfassbar groß. Hier findet jeder Lerntyp die passende Unterstützung. Manchmal hilft auch ein Blick über den Tellerrand: War Opa früher Englisch-Lehrer, die nette Nachbarin Mathematikerin? Ist die große Schwester nur zwei Jahre älter, hat ihre Notizen noch da und hat Spaß am Erklären? Setzen Sie solche Ressourcen ein! Suchen Sie gemeinsam nach passenden Angeboten und nehmen Sie Unterstützung an. In diesen Zeiten können wir alle ein wenig Entlastung gebrauchen. Solche Lernstrategien können auch im späteren Leben weiterhelfen: Wer weiß, wie er selbst tickt, kann sich die passenden Ansätze zielgerichteter aussuchen, in der Prüfungsvorbereitung, Lehre, Weiterbildung oder Studium.



Denn auch wenn die Schulen irgendwann wieder in den regulären Schulbetrieb übergehen sollten: Das Lernen wird sich verändert haben und der Unterricht wird häufiger – und anders nach Hause kommen.

Ihre Kerstin Butenhoff



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