Die Gaben des Spätsommers erleben

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Die Gaben des Spätsommers erleben

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Veröffentlicht von Sabine Lesch-Kaiser in Familienleben · Montag 24 Aug 2020
Bei uns hat die „Schnippel-Jahreszeit“ begonnen. Seit Tagen liegen die Messer kaum noch im Besteckkasten und auch der Dörrapparat (extra für diese Jahreszeit angeschafft) läuft auf Hochtouren. Auch wenn diese Zeit sehr anstrengend ist, liebe ich sie – der Sommer verabschiedet sich auf leisen Sohlen und meine Lieblingsjahreszeit beginnt. Mit den Gaben des Sommers können wir uns auch auf den Winter vorbereiten …

Ich esse gern regionales, saisonales Gemüse und Obst, da es weniger mit Schadstoffen belastet und wirklich sonnengereift ist. Deshalb nutzen wir gern die Fülle unseres Gartens. Aber auch wenn man keinen Garten oder Balkon besitzt, gibt es viele Möglichkeiten frisches Obst und Gemüse der Region „winterfest“ zumachen. An einigen unserer Kostbarkeiten möchte ich Euch gern teilhaben lassen:



Äpfel

"An apple a day keeps the doctor away."

Dieser bekannte Spruch, der erstmalig im  Jahre 1866 in einer walisischen Zeitschrift auftauchte, heißt übersetzt etwa "Ein Apfel am Tag - Arzt gespart!".

Und an diesem Spruch ist viel dran, denn Äpfel zählen zu den gesündesten Lebensmitteln, weil sie viele Vitamine (z.B. Provitamin A, B-Vitamine, Vitamin C, Folsäure) und Spurenelement/Mineralstoffe wie Kalium, Eisen, Magnesium enthalten. Dafür haben sie aber kein Fett und kaum Kalorien. Da die Vitamine direkt unter der Schale sitzen, ist es sinnvoll, den Apfel nicht zu schälen. Je nach Apfelsorte, könnt Ihr den Apfel kühl und trocken lagern. Sollte Ihr keine Möglichkeit der Lagerung haben, gibt es noch andere Methoden, Äpfel längere Zeit haltbar zu machen.



Apfelchips

Wir haben das große Glück, einen Dörrautomaten zu besitzen. Weil wir Apfelchips als kleine und gesunde Nascherei für Zwischendurch lieben, läuft dieser im Moment Tag und Nacht durch. Hierfür entfernen wir nur das Kerngehäuse und schneiden die Äpfel in dünne Scheiben. Bei ca. 50 Grad und viel Geduld werden die Äpfel nun getrocknet und für den Winter haltbar gemacht (falls sie überhaupt solange liegen bleiben, denn sie schmecken so gut!!!). Selbstverständlich könnte man auch die Äpfel im Backofen trocken. Dafür benötigt man aber die gleiche Anzahl von Stunden, was sich das in der Stromrechnung wiederspiegelt. Bitte lasst den Backofen einen Spalt offen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

Eine preiswerte und einfache Möglichkeit des Trocknens habt Ihr, wenn Ihr das Kerngehäuse mit einem Apfelausstecher entfernt und den Apfel in dünne Scheiben schneidet. Anschließend werden die entstandenen Apfelringe auf eine lange Schnur aufgefädelt und an einem trockenen Platz auf gehangen. Der positive „Nebeneffekt“ – Ihr habt eine schöne Herbstdeko.



Apfelmus bzw. -mark

Eine Form des Haltbarkeitsmachens ist die bekannte Herstellung von Apfelmus. Hierfür werden Äpfel geschält (hat der Apfel eine dünne Schale kannst du das Schälen gern weglassen), entkernt und in Vierteln geschnitten. Anschließend die Äpfel mit etwas Wasser benetzen und einen Spritzer Zitronensaft (dann wird die Masse nicht braun) dazugeben. Selbst zuckere ich das Apfelmus nicht, da wir die Natursüße mehr mögen. Je nach Konsistenzwunsch köcheln lassen, danach pürieren oder mit einem Passiersieb passieren. Wir füllen das heiße Apfelmus in ebenso heiße Twist-Off-Gläser und drehen die Gläser danach sofort für 5 Minuten auf den „Kopf“. Bei dieser Methode ist das Apfelmus nicht so lange haltbar (ca. 6 Monaten, wenn es an einem kühlen Ort steht) wie beim Einkochen, aber für uns einfacher zu handhaben.

Ein kleiner Tipp – wandelt Euer Apfelmus durch Zugabe von Zutaten von Zimt, püriertes Mango- oder Birnenmus, Vanille oder Rosinen einfach mal ab!



Apfeltee

Solltet Ihr Eure Äpfel schälen, bleiben natürlich Schalen übrig. Sind die Äpfel aus dem eigenen Garten oder aus Bioqualität, spricht nichts dagegen, auch die Schalen zu verwenden. Bei frischen Apfelschalen füllt Ihr eine Teekanne voll mit Schalen und übergießt sie mit heißem Wasser. Anschließend könnt Ihr nach Belieben süßen. Sollten wir mal mehr Schalen übrighaben, als der tägliche Apfeltee benötigt, trocken wir die Schalen mit unserem Dörrautomat. Sie trocknen aber auch auf einem auslegten Küchenkrepp an einem sonnigen Platz auf der Fensterbank oder im Backautomat. Dieser Tee enthält definitiv keine künstlichen Aromen und ist ein köstliches Erfrischungsgetränk. Für eine große Tasse benötigt Ihr 1 bis 2 Teelöffel getrocknete Apfelschalen.

Apropro Apfeltee besitzt kein Teein, sondern hat eine beruhigende und ausgleichende Wirkung, die besonders auf Kinder wirkt. Auch das Immunsystem wird durch das tägliche Trinken gestärkt.



Apfelsaft

Apfelsaft ist schnell und einfach ohne Entsafter hergestellt. Hierfür werden die gewaschenen Äpfel (ca. 2 kg) entkernt und in Viertelstücken geschnitten. Danach kommen sie in einen Topf und mit Wasser bedeckt. Dann könnt Ihr sie ca. 20 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Währenddessen bereitet Ihr einen weiteren Topf vor. In diesem Topf kommt ein Sieb, auf dem Ihr ein sauberes Geschirrhandtuch legt. Nach den 20 Minuten werden Saft und Apfelstücke in das Sieb mit dem Geschirrhandtuch gekippt und gut ausgedrückt. Den entstandenen Saft könnt Ihr nach Bedarf und Geschmack süßen. Anschließend muss der Saft noch mal 15 bis 20 Minuten kochen. Zwischendurch immer mal wieder umrühren und den Schaum, der eventuell dabei entsteht, mit einem Löffel vorsichtig abnehmen. Zum Schluss kommt noch die Einmachhilfe (ein halbes Päckchen), die Ihr im Supermarkt kaufen könnt, in die Flüssigkeit und der fertige Apfelsaft kann in Flaschen abgefüllt werden.

Wissenswertes – verdünnter Apfelsaft hilft bei Fieber und Durchfall!

Wusstet Ihr eigentlich, dass geriebener Apfel (mit Schale) sehr gut gegen Durchfall und warmes Apfelmus bei Verstopfung hilft???

Und was es sonst noch Leckeres gibt???



Zurzeit beschert uns der Garten noch mit Tomaten und Pfirsichen. Die werden auch im Dörrautomat getrocknet und so entstehen Pfirsichchips und getrocknete Tomaten für zukünftige Nudelaufläufe.

Morgen wartet frische Pfefferminze auf den Automaten und die brauchen wir in den Wintermonaten häufiger. Warum – das verrate ich Euch in einen weiteren Beitrag.

Ihr habt auch ein herbstliches und leckeres Rezept??? Dann immer her damit, denn Ihr wisst doch – ich lerne immer wieder von Euch dazu!

Eure Sabine


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